Frage: Herr Mihalic. Sie selbst haben sich nach dem Gymnasium für ein Volkswirtschafts-Studium entschieden. Warum?
Mihalic: „Offen gesagt war es eine Verlegenheitslösung. Ich verfügte über kein besonderes künstlerisches oder mathematisches Talent und das einzige Fach, was mich damals interessierte wäre Meeresbiologie gewesen. Davon hat man mir bei der Berufsberatung jedoch dringend abgeraten. Da blieb für mich ein Wirtschaftsstudium als Alternative. Dafür habe ich mich dann auch während der Zugfahrt nach Wien entschieden.
Frage: Haben Sie die Entscheidung bereut?
Mihalic: Nein, ganz und gar nicht! Insbesondere das darauf folgende Wirtschaftspädagogik-Studium hat meinen weiteren Weg sehr geprägt. Als Zusatz-Schmankerl konnte ich meine Diplomarbeit beim Bundespräsidenten „Prof. Alexander van der Bellen“ schreiben. Wer kann das schon sonst von sich behaupten ;-)?
Frage: Würden Sie sich auch heute noch für ein Wirtschaftsstudium entscheiden?
Ich denke nicht. Heute würde es wohl ein Philosophie-Studium werden.
Frage: Mit welcher Begründung?
Mihalic: Dazu zitiere ich gerne Herrn Piech, den legendären Chef des VW-Konzerns: „Ich brauche gut ausgebildete Techniker und Fachkräfte. Das bisschen Betriebswirtschaft, welches für das Unternehmen erforderlich ist, erkläre ich denen in wenigen Tagen.“ Ähnlich argumentiert auch der heutige Chef des Siemens Konzerns. Das ist sicherlich überspitzt formuliert. Allerdings kann man es so sehen: Ein Techniker kann sich in wenigen Wochen das erforderliche Betriebswirtschafts-Know-how aneignen. Er verfügt damit über zwei Ausbildungen. Ein Betriebswirt müsste für eine Technik-Ausbildung mehrere Jahre ansetzen.
Frage: Sie sagen tatsächlich, dass man sich in wenigen Wochen betriebswirtschaftliches Know-how aneignen kann?
Mihalic: Das haben schon zehntausende EBC*L AbsolventInnen bewiesen. Möglich ist das durch eine strikte Praxisfokussierung und durch moderne Lernmethoden wie zB E-Learning.
Frage: Bleibt dann noch das Thema „Karriere“. Es ist doch Fakt, dass die oberen Etagen der Unternehmen von Betriebswirten dominiert sind.
Mihalic: Das war in den letzten Jahren tatsächlich so. Jetzt zeichnet sich ab, dass jene die besten Karten haben, welche ihre spezifischen Studium-Kenntnisse durch eine Wirtschafts- und Management-Ausbildung ergänzen. Beispielsweise hat eine Psychologin mit BWL-Know-how zwei Trümpfe in der Hand, um den Job als HR-Manger:in zu bekommen.
Was ist Ihr konkreter Ratschlag an jene, die vor einer Studienwahl stehen?
Ein Studium wählen, welches einen wirklich interessiert und man daher auch dafür „brennen“ kann. Während oder nach dem Studium kann man einen EBC*L Lehrgang absolvieren. Die erste Stufe (Betriebswirtschaft) wird man als Lernkompetenter in 1-2 Wochen erfolgreich abschließen können.
Abschluss: Und da sind wir dann wieder beim Beginn: „Studier` was Du willst, …!
Wir können gespannt sein, was andere dazu sagen und laden herzlich zum Mitbloggen ein.
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